Organische Kosmetik: Mythen und Wahrheit

Der Unterschied ist groß

Wie es auf den ersten Blick scheint, gibt es zwischen Natur-, Bio- und organischer Kosmetik keinen Unterschied. In der Wirklichkeit ist der Unterschied aber gravierend. So gut wie jeder Produzent, der Essenzen, Öle oder sonstige natürliche Komponenten verwendet, auch wenn das nur wenige sind, kann seine Produkte als Naturkosmetik und Biokosmetik positionieren. Was organische Kosmetik aber angeht, so sind hier die Anforderungen viel strenger. Die für ihre Produktion verwendeten Rohstoffe sollen von guter Herkunft sein – auf dem Öko-Boden ohne Einsatz von Pestiziden und sonstiger künstlicher Düngemittel wachsen. Organische Kosmetik soll wenigstens 95% natürliche Hauptkomponenten enthalten, die übrigen 5% dürfen unnatürlicher Herkunft sein, ihre Liste ist aber streng begrenzt. Es versteht sich von selbst, dass organische Kosmetik keinerlei SLS, Parabene und sonstige Errungenschaften der chemischen Wissenschaft enthalten darf. Internationale Behörden wie ECOCERT oder ICEA führen über die Einhaltung dieser Anforderungen die Aufsicht. Ab 2017 suchen Sie das Konformitätszeichen COSMOS auf den Verpackungen - bald wird es zum Hauptstandard für organische Kosmetik werden.

Pro und Contra

Gestritten wird die Effizienz organischer Pflegemittel immer noch. Manche glauben, der Hauptvorteil organischer Kosmetik bestehe darin, dass sie nicht schädlich ist. Die Kosmetik enthält keine gentechnisch veränderten Organismen, künstlichen Konservierungsmittel, Mineralöle oder sonstige Zutaten, die Allergie oder Reizung auslösen können. 

Darüber hinaus stimulieren diese Produkte Austausch- und Regenerationsvorgänge, so dass die Haut für sich selbst arbeitet. Die Anderen glauben, mit modernen Technologien lässt sich Naturkosmetik herstellen, die durchaus effizient ist, die Haut befeuchtet und nährt, die Funktion der Fettdrüsen kontrolliert, den Kreislauf verbessert. Wenn man aber wesentliche Altersveränderungen bekämpfen will, können Naturkomponenten allein auch nicht ausreichen. Was Allergien anbetrifft, können diese durch beliebige Kosmetik ausgelöst werden, von der organischen bis hin zur professionellen. Das hängt von der individuellen Reaktion auf eine bestimmte Zutat ab und die Risiken sind hier ungefähr gleich.

Retten und erhalten

Eine der größten Schwierigkeiten bei Organic Produktion – Aufrechterhaltung der nützlichen Eigenschaften von Creme oder Shampoo über längere Zeit (mit Rücksicht darauf, dass die Verwendung der künstlichen Konservierungsmittel verboten ist). Dafür sind die sogenannten Nahrungskonservierungsstoffe verantwortlich, wie Benzolsäure, Sorbinsäure, Salizylsäure. Sie sind in Essenzen einiger Pflanzen enthalten – Preiselbeere, Eberesche, Gewürznelke, Jasmin. Man bearbeitet diese auf eine andere Weise, so dass die Stoffe andere aktive Komponenten behalten und die Kosmetik beinahe so lange wie sonstige „Chemische Mittel“ verwendet werden kann. 

Es ist aber von großer Bedeutung, die auf der Verpackung vermerkten Aufbewahrungsbedingungen einzuhalten, sonst können sich die Farbe und Konsistenz des Produktes sowie sein Geruch verändern. Um in so einem Fall auf der sicheren Seite zu sein, sollte die Kosmetik besser nicht mehr verwendet werden.

Kräuter und Blumen

Die Bestandteile der Kosmetik bestimmen ihre Effizienz. Geht es um organische Kosmetik, so sind hier sowie gewöhnliche (zum Beispiel Hyaluronsäure, die aus den pflanzlichen Rohstoffen – wie Rüben, Weizen – gewonnen wird) als auch exotischere Komponenten vertreten. Wir empfehlen Ihnen Rosenwurz (Orangenwurz), sie wächst unter schlimmsten Bedingungen und sammelt eine große Menge einzigartiger belebender Stoffe an, welche dann die Haut erhält. Es bewähren sich auch Produkte, die Essenzen der Rose oder Rosenöl enthalten.

Vergessen Sie aber auch verschiedene pflanzliche Öle nicht – Jojoba, Schi, Weizenkeimöl, Aprikosenkernöl. Diese Öle sind sogar für fettige Haut geeignet, weil sie die Poren nicht verstopfen und keine Entzündung auslösen, im Gegensatz zu Mineralölen.